Therapie von Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) durch Botox

Ihre Therapie von übermäßiger Schweißbildung

Therapie mit Botulinumtoxin (Botox). Dieses wird in die Achselhöhlen gespritzt und lähmt die Nerven, die für die Schweißbildung zuständig sind. Die Wirkdauer beträgt mindestens sechs Monate.

 

Das Verfahren
Die Hyperhidrosebehandlung mit Botox dient ausschließlich der Behandlung der primären Hyperhidrose. Aus diesem Grund sollte zunächst eine sekundäre Hyperhidrose ausgeschlossen werden. Die Ursache für die Hyperhidrose ist eine Störung der sogenannten ekkrinen Schweißdrüsen (Glandulae sudofirae eccrinae), die für die Thermoregulation (Regulation der Körperwärme) des Körpers verantwortlich sind. Diese Drüsen werden durch den Sympathikus (Teil des vegetativen, unwillkürlichen Nervensystems) über cholinerge Nerven versorgt (cholinerge Innervation bezeichnet den Teil des Nervensystems, der Acetylcholin als Neurotransmitter verwendet. Ein Neurotransmitter ist ein Botenstoff, der die elektrische Information von einer Nervenzelle zur nächsten überbringt), die durch Stress oder Angst besonders aktiviert werden.

Das Botox wird im betroffenen Bereich intrakutan (in die Haut) im Abstand von 1-2 cm injiziert, sodass es zu einer Quaddelbildung kommt. An den Fuß- und Handflächen ist eine vorherige örtliche Betäubung notwendig, da die Behandlung sonst sehr schmerzhaft ist. Die Wirkung des Botox setzt an den cholinergen Nerven an, die die Schweißdrüsen versorgen indem es die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin verhindert. Die Wirkung hält ca. 4-6 Monate an und kann beliebig oft wiederholt werden.

Trotz mehrfacher Anwendung konnte gezeigt werden, dass keine gehäuften Nebenwirkungen auftreten.
 

Hintergrundwissen:
Mit dem Begriff Hyperhidrose (Synonyme: Allgemeine Hyperhidrose; Hyperhidrose; Hyperhidrosis; krankhaft vermehrte Schweißabsonderung; Nachtschweiß; Schweißausbruch; Schweißneigung; Steigerung der Schweißsekretion; Übermäßiges Schwitzen; Übermäßiges nächtliches Schwitzen; Nachtschweiß: übermäßiges Schwitzen) bezeichnet man eine unphysiologisch starke Schweißbildung.

Das Schwitzen ist ein lebensnotwendiger Vorgang des menschlichen Körpers, um den Körper vor Überhitzung zu schützen (Wärmeregulation).

Die Haut besitzt insgesamt mehr als 2 Millionen Schweißdrüsen. Die Mehrzahl der Schweißdrüsen sind vom ekkrinen Typ (nach außen hin absondernd). Ihr dünnflüssiges Sekret ist gegenüber dem Blutplasma (eiweißreiche Flüssigkeit) hypoton. Die ekkrinen Schweißdrüsen sind über den gesamten Körper verteilt. Die höchste Dichte ist im Bereich der Achseln, der Handflächen und der Fußsohlen.

Häufiges und übermäßiges Schwitzen beeinträchtigt das alltägliche Leben. Viele Betroffenen ziehen sich aus Scham aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Normalerweise reichen in vielen Fällen gegen das Schwitzen Eigenmaßnahmen wie angemessene Körperpflege (desinfizierende Seifen bzw. Deodorants), Verwendung eines Antitranspirants (Puder, Cremes, Lösungen) und eine adäquate Kleidung (z. B. keine synthetische Kleidung) aus. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend helfen, sollte zur weiteren Beratung ein Arzt aufgesucht werden.
Bei akuten Schweißausbrüchen, die mit kaltem Schweiß am ganzen Körper einhergehen, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, da sich dahinter ein Myokardinfarkt (Herzinfarkt) verbergen kann.